Igelschutz

Igelfreundlicher Garten.

Tagsüber verstecken sich Igel im Herbst in Kompost- oder Reisighaufen, einer Böschung oder einer Hecke. Sie verlassen das Versteck nur zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen, um auf Nahrungssuche zu gehen.
Lassen Sie daher aufgehäufte Gartenabfälle liegen. Sie sind oft ein ideales Winterquartier für die Tiere. Setzen Sie Gartengeräte nur vorsichtig ein. Vor allem die in den letzten Jahren immer beliebter gewordenen Laubsauger und -bläser können zu einer Gefahr für Igel werden: Kleinere Igel können eingesaugt und getötet werden. Außerdem entfernen die Geräte nicht nur Laub, sondern auch Insekten, Würmer und Weichtiere, die dem Igel als Nahrung dienen.

Auch Motorsensen und Mähroboter werden immer häufiger zur tödlichen Gefahr. Hecken und Büsche sollten daher vor Gebrauch immer kontrolliert und Mähroboter nur unter Aufsicht und tagsüber eingesetzt werden. Im Zweifel sollten Tierfreunde auf derartige Gartenhelfer aber eher ganz verzichten.
Greifen Sie deshalb lieber zum Rechen oder zur Harke und lassen Sie Laubhaufen als Unterschlupf für Insekten und Igel liegen. Falls Sie Gartenabfälle doch entsorgen wollen, gehen Sie bitte vorsichtig vor. Schauen Sie erst nach, ob sich ein Igel darin niedergelassen hat. Ein gesunder Igel hat dann die Chance, zu flüchten und kann sich ein neues Quartier suchen.
Fachgerechte Betreuung beim Tierschutzverein
In den ersten Frosttagen wandern viele Igel noch im Freien umher. Oft nehmen Tierfreunde die scheinbar hilflosen Tiere auf. Der Deutsche Tierschutzbund warnt jedoch vor gut gemeinter, aber falsch verstandener Tierliebe.
Sollten Sie in den Herbsttagen einen Igel tagsüber sehen, beobachten Sie ihn zunächst aus sicherer Entfernung. Nicht immer braucht ein solches Tier Hilfe. Nur stark untergewichtige, verletzte oder kranke Igel sind wirklich hilfsbedürftig. Kranke oder verletzte Igel erkennt man beispielsweise daran, dass sie am Tag herumliegen, mager sind und sich apathisch verhalten.
Das Körpergewicht allein ist kein Maßstab, um die Hilfsbedürftigkeit eines Igels zu beurteilen. Zusätzlich müssen auch die geographische Lage seines Wohnortes, die jeweiligen Witterungsbedingungen und seine körperliche Konstitution berücksichtigt werden. Jungigel, die im November deutlich weniger als 500 Gramm wiegen, haben ohne Zufütterung allerdings kaum eine Aussicht, das nächste Frühjahr zu erleben.
Bei einem solchen geschwächten Igel gilt: Vorsichtig aufnehmen und zum Tierarzt bringen oder bei einem der Tierheime der Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes in Obhut geben. Dort gibt es Tipps für die weitere Behandlung und besonders für die Nahrungsauswahl. Denn falsche Ernährung kann das Todesurteil für einen Igel bedeuten. Das sicher gut gemeinte Schälchen warme Milch am Morgen kann dem Igel den Tod bringen.

© R. Ehrhardt DTSCHB